Geschickte Handwerker

Erstes Klöppelgruppen-Treffen beim Pflaumheimer Geschichtsverein

 

Mit handgemachter Spitze haben früher in der Zeit der großen Armut viele Frauen für einen Hungerlohn ihre Familien unterstützt. In der heutigen Zeit haben es sich einige Frauen -  und sogar auch Männer  - zum Hobby gemacht und versuchen, dieses alte Handwerk wieder neu zu beleben. 

 

 
 Erfahrungen ausgetauscht: Klöppler von Schweinfurt bis Seligenstadt fachsimpelten beim ersten Klöppelgruppen-Treffen in Pflaumheim.
 
Dies hat sich auch die Klöppelgruppe des Pflaumheimer Geschichtsvereins zur Aufgabe gemacht. Die Geschichte rund um das Handwerk reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück.

Von den komplizierten Mustern der handgeklöppelten Spitze war damals der modische Adel geradezu besessen. Häufig schmückten sich die Herrschaften mit ihm als Ausdruck für ihr Prestige. Maschinell hergestellte Spitzen haben dieses Handwerk fast aussterben lassen. Marianne Rollmann, die Leiterin der Klöppelgruppe, hat jetzt nach monatelanger Planung und vielen organisatorischen Stunden etwa 40 Klöpplerinnen aus nah und fern im Haus der Vereine empfangen.

Der Vorsitzender vom Geschichtsverein Pflaumheim, Robert Hock hielt eine kleine Ansprache und brachte seine Anerkennung über die vielen schönen Handarbeiten zum Ausdruck.

Zu diesem ersten Ploimer Klöppeltag waren Gruppen aus Seligenstadt, Dorfprozelten, Großheubach, Karlstein, Gochsheim bei Schweinfurt sowie aus dem Odenwald angereist. Alle klöppelten gemeinsam, tauschten Erfahrungen aus, gaben einander Tipps und verrieten einige Tricks am Klöppelkissen. Sogar eine Kinderklöppelgruppe aus dem Odenwald war mit dabei. Diese Teilnehmer brachten ihr großes Werk mit, das sie im April auf dem Deutschen Klöppelkongress in Schönsee gemeinsam geklöppelt haben. Sechs einzelne Bilder in der Größe 50 mal 50 Zentimeter, die zu einem Bild zusammen gefügt werden können - aber auch einzeln war jedes Bild sehr schön gearbeitet. Nicht nur die Besucher waren von diesem Gemeinschaftswerk fasziniert.

Die Ausstellung zeigte, dass nicht nur langweilige weiße Deckchen aus Omas Zeiten geklöppelt werden. Mit modernen bunten Bildern und verschiedenen Motiven zeigten die Klöppler, was geschickte Hände mit Fleiß, Geduld und Fantasie zaubern können. Geduldig wurden die vielen Fragen beantwortet und die unterschiedlichen Arbeitstechniken erklärt.
Über die Schultern geschaut

Besucher durften den Kindern und Frauen beim Klöppeln über die Schultern schauen und sich bei Kaffee und Kuchen stärken. Der O-Ton der begeisterten Gastklöpplerinnen war am Ende des Tages: »Das war eine gelungene Veranstaltung - so einen tollen Tag sollten wir nächstes Jahr wieder machen. Schade, dass er schon vorbei ist.«

 

Zahlen und Fakten: Ploimer Klöppelgruppe

Gründungsjahr: 2010
Mitgliederzahl: Sieben Frauen
Leiterin: Marianne Rollmann, Pflaumheim
Aufgabe und Ziel: Die Erhaltung und Wiederbelebung einer fast vergessenen alten Handarbeit.
Aktivitäten: Monatliche Treffen zum gemeinsamen Klöppeln - Gast-Klöppler sind nach vorheriger Anmeldung (da begrenztes Platzangebot) willkommen.
Gemeinsame Ausflüge zu verschiedenen Klöppelevents, Ausstellungen und Messen sowie die Teilnahme an weiterbildenden Kursen.
Ausstellung und Schauklöppeln sind jährlich an Pfingsten in Groß-Umstadt im Gruberhof sowie auf dem Adventsmarkt in Pflaumheim.


Main Echo von 4.07.2013, Bearbeitet von Herbert Rachor

 

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