Führungsnetz Bachgau

Pflaumheim - eine lange Geschichte

Bei einem Rundgang in und um den alten Ortskern begegnen uns viele auffällige, aber auch weniger bekannte Relikte aus der Ortsgeschichte.

Die Route führt vorbei am ältesten Rathaus des Landkreises, an Überresten der Dorfmauer, alten Fachwerkhäusern, Neidköpfen, aber auch an weniger spektakulären Dingen wie ein mutmaßliches Sühnekreuz am Ortsende.

Zur Geschichte gehören neben der Kirche, zahlreichen Bildstöcken, den „alten Schulen", dem „Backes" ebenso die „Besch". Diese und andere Objekte unseres Ortsspazierganges sollen Erinnerungen an früheres Alltagsgeschehen wieder aufleben lassen und vielleicht auch das eine oder andere Gespräch anregen.

Termin:                  Sonntag, 13. März 2016 um 14.00 Uhr

Treffpunkt:             Pflaumheim am Kirchplatz

Dauer:                    ca. 3 Stunden

Teilnahmebetrag: 3

Führung:                Regina Müller vom Geschichtsverein Pflaumheim

 

 

Generalversammlung 2013

 

Geschichtsverein Pflaumheim dokumentiert

jüngere Zeitgeschichte und betreibt Ahnenforschung

 

Neue Publikationen wurden bei der Jahresversammlung des Geschichtsvereins im Gasthaus „Post“ angekündigt: Zweiter Vorsitzender Suitbert Kroth hat zum 100 Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges 1914 ein Buch angekündigt, das die örtlichen Geschehnisse an diesen Krieg schildert. Gleichzeitig werden auch die Erinnerungen im Ort an die Jahre dokumentiert in denen „Menschen unterm Hakenkreuz“ (so der vorgesehene Titel) gelebt haben, wie auch den Zweiten Weltkrieg mitmachen mussten. Zu diesem Krieg wurden noch lebende Kriegsteilnehmer befragt. Dies sei eine der letzten Möglichkeiten persönliche Erlebnisse festzuhalten, wo diese Zeitzeugen noch befragt werden können. Die große Politik werde hier nicht behandelt, sagte er.

In Vorbereitung ist auch ein Buch über die Sippe der Schuler, deren Urväter um 1700 aus Tirol nach Pflaumheim gekommen sind und damals das noch vorhandene Handwerk der Steinmetze zu neuer Blüte gebracht haben. Dieses Buch, so Herbert Rachor vom Arbeitskreis Ahnenforschung, soll soweit überhaupt möglich, lückenlos und „fehlerfrei“ erscheinen. Weil aber immer wieder neue Quellen auftauchten, sei die Herausgabe schon mehrmals verschoben worden.

Der Jahresbericht des Vorsitzenden Robert Hock  wurde mit einer Dia-Show durch Herbert Rachor unterstützt. Robert Hock ließ dabei die einzelnen Arrangeure kommentieren. Da waren unter anderem das Treffen der Heimat- und Geschichtsvereine des Landkreises Aschaffenburg in Pflaumheim, der von Peter Locker geleitete Jahresausflug nach Worms, das Angebot des Geschichtsvereins zu den Ferienspielen mit Mehlarbeiten, geleitet von Regina Müller, die Ausstellung „Als der Krieg nach Pflaumheim kam“, von Wolfgang Krug ausgerichtet, das großen Anklang findende Wirtshaussingen von Suitbert Kroth verantwortet und die Teilnahme am Adventsmarkt, vom Vereinschef Robert Hock persönlich gemanagt. Nicht zuletzt war es auch die Arbeit der Klöppelgruppe, von der Monika Kretschmer berichtete und vom Vorsitzenden Robert Hock als einem Werbeträger des Vereins gelobt wurde.

Mehr als zufrieden kann der Verein über die Finanzlage sein, die Kassier Horst Stegmann vorlegte. Ein respektabler Überschuss aus dem Bücherverkauf, konnte dem Bankguthaben gut geschrieben werden. Für die Kassenprüfer sprach Peter Stegmann von einer bestens geordneten Finanzlage des Vereins.   

Die Mitgliederstärke bezifferte Robert Hock schon zu Beginn der Versammlung mit 172 Personen, darunter auch Jugendliche. Trotzdem rief Hock zur verstärkten Mitgliederwerbung auf, denn nur so könne das örtliche Geschichtsbewusstsein geweckt und gefördert werden.  Für den Ausflug 2014 habe man in der Vorstandschaft das Keltenmuseum Glauberg und das Römerkastell Saalburg im Focus. Neue Vorschläge seien aber noch willkommen.

Noch mittendrin sein man mit dem Umzug des Archivs der früheren Gemeinde Pflaumheim von einem Speicherraum der ehemaligen Schule am Kirchplatz in den neuen Archivraum im Haus der Vereine. Dafür werde es noch etliche „Archivsamstage“ geben müssen, meinte Hock.

Die Jahresgabe 2013 für jedes Mitglied hatte Peter Eichelsbacher schon fertig und dabei. Darin sei auch ein Artikel über das Gemeindearchiv von 1974 zu lesen, als das während des Zweiten Weltkrieges in einem Bunker an der Mainlinie ausgelagerte Schriftgut schon einige Jahre vorher wieder zurückgekommen sei. 1974 sei das Archiv von einem Fachmann geordnet und ausgebaut worden. Informiert wurde die Versammlung, dass der „Schneiderbildstock“ von 1520 auf Initiative des Geschichtsvereins derzeit restauriert werde und wahrscheinlich von seinem alten Standort am so genannten „Benefiziatenhaus“, an das Pfarrhaus versetzt werde. Neben dem ältesten historischen Rathaus von 1548 im Landkreis, könnte der Bildstock von 1520 auch der Älteste im Landkreis sein, wagte Suitbert Kroth zu behaupten. Beim Treffen der Geschichtsvereine des Landkreises in Pflaumheim im Frühjahr 2013 habe er diese Frage aufgeworfen und bis heute noch keine gegenteilige Meldung bekommen.

Bild:  Der Schneidersbildstock von 1520, mit einer Schere im Säulenschaft,  ist vermutlich der älteste Bildstock im Landkreis Aschaffenburg. Er wird auf Initiative des Geschichtsvereins derzeit restauriert.  Foto: Lothar Rollmann

 

 

Text: Lothar Rollmann, bearbeitet von Herbert Rachor

 

 

Immer beliebter

Drittes Ploimer Wirtshaussingen

 

Im fränkischen Raum wird das Wirtshaussingen immer beliebter. Sangesfreudige Menschen jeden Alters treffen sich zwanglos in einem Gasthaus und stimmen beliebte Lieder an, tragen Anekdoten vor und musizieren auf Instrumenten. Seit nunmehr drei Jahren hat es sich auch der Geschichtsverein Pflaumheim zur Aufgabe gemacht, althergebrachtes Liedgut zu bewahren und Menschen aus nah und fern zusammenzubringen um in froher Runde zu singen und auch Anekdoten und kurze Geschichten zu erzählen, die das Leben so schrieb. So fand auch in diesem Jahr am 9. November im „Landgasthof Hock“ das vom Geschichtsverein Pflaumheim organisierte - nunmehr bereits das dritte - Wirtshaussingen statt. Schon ab 15:00 Uhr füllte sich der Saal des Gasthofs mit sangesfreudigen Besuchern aus Pflaumheim und der näheren und weiteren Umgebung. Bis die eigentliche Veranstaltung um 16:00 Uhr begann, stimmte Arnold Buhler die Gäste mit Melodien auf seinem Akkordeon ein. Der erste Vorsitzende vom Geschichtsverein, Robert Hock begrüßte alle Anwesenden und gab den Startschuß für einen sehr unterhaltsamen Nachmittag.

Beliebte Volkslieder aus dem neu aufgelegten Liederheft des Vereins wurden dann, von Adolf Rachor und Arnold Buhler auf Akkordeons begleitet, angestimmt.

 

 

Adolf Rachor, das musikalische „Urgestein“ aus der früher sehr beliebten Tanzkapelle „Unisono“ sorgte mit seinen Solobeiträgen für allgemeine Heiterkeit, besonders seine bekannten Stücke, wie „Die krumme Lanke“ und „Dicke Mädchen“ wurden begeistert mitgesungen und beklatscht.

 

 

Aufgelockert wurde der Nachmittag auch durch die Gesangsdarbietungen der Sänger vom Poststammtisch (Bild oben) mit einigen der besten Liedern aus ihrem Repertoire, der Höhepunkt war dabei das Lied "Nimm dir Zeit" von Hans Kraus, sowie dem „Jägerduo“ Bernhard Neubeck und Arnold Rollmann (Bild unten), mit seinen deftigen auf Gitarre begleiteten Stücken.

 


 
Einige in bester Ploimer Mundart vorgetragene Anekdoten (wie „Das Lebkuchenherz“, „Der Schlotterbauer Schorsch und der Pfarrer Bartels“ und „Der Messdiener und das Aschenkreuz“) waren Angriffe auf die Lachmuskeln. Heribert Euler trug Lieder aus dem Repertoire von Rainhard May vor und begleitete sich dabei mit seiner Gitarre. In der Pause spielte Arnold Buhler ein Potpourri deutscher und russischer Volksweisen und Robert Hock interviewte, die Sänger und Sängerinneninnen, die in diesem Jahr erstmals mit dabei waren.

Nach vielen weiteren Liedern endete die Veranstaltung mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Ein schöner Tag ward uns beschert“ von Lena Valaitis und Heribert Euler's Solo „Gute Nacht Freunde“ von Reinhard May, gegen 20:00 Uhr

Im kommenden Jahr freuen wir uns dann auf das 4. Wirtshaussingen des Geschichtsvereins

 

Alle Bilder ansehen (hier klicken)

 

Text: Peter Locker, Bilder: Erich Mayer, bearbeitet von Herbert Rachor

 

 

Zeitgeschichte aufgearbeitet

Als der Krieg nach Pflaumheim kam

 

Überaus großes Interesse fand die Ausstellung des Geschichtsvereins am Sonntag dem 8.09.2013, zum Thema  „Als der Krieg nach Pflaumheim kam“. Dieses geschichtsträchtige Ereignis interessierte alle Alterstufen der Bevölkerung, wobei der Anteil aus der jüngeren Generation auffallend groß war. Auch waren es nicht nur Einheimische, die sich angezogen fühlten, sondern auch Besucher aus Nachbargemeinden. Der Arbeitskreis „Zeitgeschichte“ mit Wolfgang Krug, der auch für die Organisation und die Durchführung der Veranstaltung verantwortlich zeichnete, sah sich in seiner Arbeit bestätigt. Der Geschichtsverein hat sich damit außerplanmäßig an den „Tag des Denkmals“ angehängt. 

Schon am Eingang zum „Haus der Vereine“ wurden die Besucher durch zwei uniformierte US-Soldaten, den sogenannten Gis auf die Ausstellung eingestimmt. Landser der Wehrmacht standen in voller Uniform innerhalb der Ausstellung, um auch die deutsche Seite in diesem schrecklichen Krieg zu dokumentieren. Uniformen verschiedener Waffengattungen fehlten auch nicht. Der Enthusiasmus im begeisterten Teil des Volkes für das System, zeigte ein Damen-Nachthemd, in dem im Spitzenteil des Negligés ein  Hakenkreuz eingearbeitet ist. Wahrhaft eine „Spitzenleistung“ zum Sammlerglück der Veranstalter! 

Auf zahlreichen Schautafeln wechselten Informationen von der im Oktober 1945 in der amerikanischen Besatzungszone von den Amis herausgegebenen Zeitung „Die neue Zeit“ über viele Berichte zahlreicher örtlicher Zeitzeugen, die Suitbert Kroth zusammengetragen hatte. Natürlich waren diese in der Regel subjektiver  Natur, die aber der Dokumentation durch persönliche Erlebnisse dem Ganzen zuträglich waren und möglicherweise in einem Buch noch zu lesen sein werden. Einiges war auch dem Buch „Pflaumheim im 20. Jahrhundert entnommen.  Dazu gehört auch der Fallschirmabsprung des gebürtigen Berliners Bruno Hartmann am 23. März 1945, der dann schließlich Pflaumheimer wurde. Die Heimkehr des letzten Kriegsgefangenen aus Russland, Georg Peter am 4. Oktober 1953 (†1988), wurde ebenfalls in Wort und Bild dargestellt

In Vitrinen waren militärische Ordenszeichen vom EK1 und Tapferkeitsabzeichen bis zur Auszeichnung für die Winterschlacht 1941/42 in Russland zu sehen. Die Winterschlachtauszeichnung wurde im Volksmund auch „Gefrierfleisch-Orden“ genannt, weil nicht wenige Soldaten damals Erfrierungen erlitten haben. Daneben lag auch das so genannte Mutterkreuz, das im Dritten Reich kinderreichen Müttern verliehen wurde. Zu sehen waren viele Bilder von Pflaumheimer Soldaten und ebenso Briefe von der Front. Schließlich auch Todesmeldungen von Gefallenen sowie das große Bild, auf dem alle Gefallenen des Ortes abgebildet sind.

 



Vollständig kann diese Zeit kaum dargestellt werden.

Lücken werden immer noch  bleiben. Es bleibt also ein Dauerthema,

Vorsitzender Robert Hock (Mitte) sieht den Geschichtsverein dazu verpflichtet,

auch die Zeit des Dritten Reiches und des Krieges aufzuarbeiten.

 

Zur vollständigen  Dokumentation des Geschehens gehören natürlich die Heimatvertriebenen, hier namentlich die Rudelzauer und Bernhauer, die im Oktober 1946 nach Pflaumheim gekommen sind und bald 70 Jahre hier ihre Heimat haben. Alfred Wagner hat deren Ortsgeschichte ordentlich  zusammen getragen und im  Gemeindarchiv verwahrt, das der Geschichtsverein betreut. Seine Nachfolgerin, Julia Nagel (Wenigumstadt) hat Sehenswertes in der Ausstellung vorgestellt.

 



        Im Beiprogramm hat der Geschichtsverein im Hof des „Haus der Vereine“

   ein kleines „Ebbelwoifest“ veranstaltet, das bei bedecktem Himmel

dennoch seine Liebhaber fand und gut besetzt war.

 


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Text: Lothar Rollmann, Bilder: Erich Mayer

bearbeitet von Herbert Rachor

 

Das Volkslied bewahren

Jahrestagung: Heimat- und Geschichtsvereine aus dem Landkreis trafen sich erstmals in Pflaumheim

Die Volksmusik, das Volkslied und der Volkstanz standen im Mittelpunkt der Jahrestagung der Heimat- und Geschichtsvereine des Landkreises Aschaffenburg, die sich erstmals in Pflaumheim trafen.

Der Vorsitzende des örtlichen Geschichtsvereins, Robert Hock, nutzte die Gelegenheit, sich bei der Gemeinde Großostheim für die finanzielle Unterstützung zu bedanken. Obwohl der Pflaumheimer Verein erst im Dezember 2006 gegründet wurde, habe man mit der Ahnenforschung, der Sterbebildarchivierung und der Sicherung und Pflege des ehemaligen Gemeindearchivs von Pflaumheim schon gute Erfolge vorzuweisen. Zu den Hauptaufgaben zählen, so Hock, der Erhalt von Bildstöcken und historischen Gebäuden, die Herausgabe von Büchern zur Heimatgeschichte und die Pflege von Mundart und Volkslied, das man anhand von offenen Stammtisch-Treffen und dem Wirtshaussingen betreibt.

 

 
Der 1. Vorsitzende Robert Hock vom Geschichtsverein Pflaumheim eröffnet die Veranstaltung

Der Ehrenvorsitzender des Geschichtsvereins Pflaumheim, Lothar Rollmann erläuterte die Herkunft des Ortsnamens. Entgegen landläufiger Meinung stamme Pflaumheim nicht von der Frucht »Pflaume« ab, sondern vom althochdeutschen »Pluomo«, was Blumenwiese bedeute. Erstmals erwähnt worden sei das Dorf in einer nicht mehr erhaltenen Urkunde im Codex Eberhardi des Klosters Fulda. Im historischen Atlas von Bayern werde das Jahr 794 genannt, daher habe die Gemeinde 1994 die 1200-Jahr-Feier mit einem großen Jubiläumsjahr begangen. In diesem Jahr soll der »Schneiderbildstock« aus dem Jahr 1520 auf Veranlassung der Gemeinde renoviert werden, erfuhren die Tagungsteilnehmer.

Großostheims Bürgermeister Hans Klug und die stellvertretende Landrätin Marianne Krohnen dankten den Vereinsfunktionären für ihre ehrenamtliche Arbeit.

Der stellvertretende Kreisheimatpfleger Franz-Josef Sauer erinnerte an den Tag des offenen Denkmals im vorigen Jahr. 1350 Besucher nutzten die Möglichkeit, eines von acht Denkmälern im Kreis Aschaffenburg anzuschauen. Der diesjährige Tag des offenen Denkmals findet am 8. September statt und steht unter dem Motto »Jenseits des Guten und Schönen - Unbequeme Denkmale«. Wer mit einem geeigneten Objekt teilnehmen möchte, möge sich bis Mitte Mai im Landratsamt melden. Dauerbrenner von ungeliebten Denkmälern gibt es laut Sauer genügend. Trauriges Beispiel sei das Wohngebäude in der Friedrich-Stein-Straße von Laufach aus dem Jahr 1568. Die noch vorhandene Stuckdecke sei von hohem kunsthistorischem Wert. Das Schicksal des Hauses sei ungewiss, da der Abriss, den die Gemeinde vornehmen lassen wollte, bislang nur von der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege verhindert wurde. Aktuell sind 1005 Einzeldenkmäler in der Denkmalliste verzeichnet. Diese Denkmäler gliedern sich in 315 Wohnhäuser, 63 Kirchen, 41 Kapellen, elf Rathäuser, neun Schlösser und knapp 570 sonstige Denkmäler.

Kreisheimatpfleger Elmar Herrmann hatte seine eigenen Gedanken zur Bewahrung des Volkslieds: Er erinnerte daran, dass schon 1978 bei einer Tagung darüber geklagt wurde, dass die Leute nicht mehr singen, schlimmer noch, nichts »Gescheites« singen würden. Mit regelmäßigen Volkslieder- und Wirtshaussingen sollen die Geschichtsvereine dem entgegenwirken.
In einem einstündigen Vortrag über Volksmusik und Volkslied nahm Konrad Weigel aus Rottenberg ausführlich Stellung. Er streifte seine eigene Kinder- und Jugendzeit. Bekannt seien die Straßenmusikanten aus Alzenau und Dörnsteinbach gewesen. Wenn der Doktor Senft mit seinem Lied vom Grassmütterlein durchs Dorf zog, standen Jung und Alt auf der Gasse, ließ er die alte Zeit aufleben.

 

 
Arnold Rollmann, Adolf Rachor und Suitbert Kroth gaben Kostproben aus dem Liederbuch des "Ploimer Wirtshaussingens" zu Gehör.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es auch am Untermain ein kulturelles Vakuum, so Weigel. In diese Lücke stießen die kirchlichen und freien Jugendverbände. Pflaumheim und Großostheim seien Hochburgen der katholischen Jugend gewesen. Die ersten Volkstanzkurse fanden in Schweinheim, Mömlingen und auf der Burg Breuberg statt. Auch die Heimatvertriebenen fanden sich mit jungen Menschen ihrer neuen Heimat zusammen, um zu tanzen und zu singen.

Mit den Begriffen Volksmusik und Volkstanz könne er wenig anfangen, sagte Weigel. Er spreche lieber von fränkischer Musik und von fränkischen Tänzen. Der Referent begrüßt es, dass viele Heimat- und Geschichtsvereine regelmäßig Volkslieder- und Wirtshaussingen anbieten, um dieses Liedgut vom Aussterben zu bewahren. 

 

Marianne und Hans Rasp aus Rottenberg musizierten und sangen Heimatlieder wie das Schäferlied aus Feldkahl.

Am Nachmittag standen Besichtigungen auf dem Programm. Die Teilnehmer besuchten den Steinmetzbetrieb Zahn, die Luzia-Kirche, das alte Rathaus von 1548 sowie den ältesten und den jüngsten Bildstock von Pflaumheim.

 

     Text: Torsten Rollmann, Bilder: Privat, Bearbeitet von Herbert Rachor

 
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